Einen kleinen Hauch Frankreich kann man tagtäglich an der Grundschule Thüngen spüren, die im
fünften Jahr am Schulversuch Bilinguale Grundschule Französisch teilnimmt. Den Deutsch-

Französischen Tag zu begehen, ist ein „Muss“, auf das sich alle Beteiligten stets freuen und mit
Begeisterung durchführen. In diesem Jahr konnten die Aktivitäten wieder frei und klassenunabhängig
gewählt werden. Das Thema lautete: Tour de France mal anders.
Nach einem französischen Rap und einer bilingualen Begrüßung zweier Kinder, wurde der deutsch-
französischen Freundschaftsvertrag – Élysée-Vertrag und seine Bedeutung auch für die jungen
Generationen beider Länder erläutert. Gefragt nach ihrem Wissen über Frankreich nannten viele
Kinder Paris, Eiffelturm, bekannte Fußballspieler und einige auch die Tour de France. Mindestens so
sehenswert wie das Radrennen an sich sind die Landschaften und Naturschönheiten, die die Tour de
France zeigt. Diese Vielfalt sollte der diesjährige Deutsch-Französische Tag den Schülern und
Schülerinnen etwas nahebringen. Dafür wurden vier Schwerpunkte gesetzt.
Im Workshop Höhlenmalerei erfuhren die Schüler und Schülerinnen, Ursprung und Ausgestaltung
der Höhlen von Lascaux. Im Anschluss daran mischten die Kinder mit Begeisterung eigene Farben aus
Naturmaterialien und gestalteten ein Wandgemälde im Schulhaus nach dem Vorbild Lascaux‘.
Daneben erforschte eine weitere Gruppe Frankreichs Burgen und deren Geschichte. Sichtlich
erstaunt waren die Teilnehmer und Teilnehmerinnen über die Anzahl dieser Monumente und deren
Bauweise. Wissen konnte auf vielfältige Art und Weise erworben werden. Sowohl mit
Gesellschaftsspielen wie z.B. Carcassonne als auch mit Rechercheaufträgen am Tablet oder aus
Sachtexten konnten zahlreiche Aspekte herausgearbeitet und verglichen werden. Mittelalterliche
Klänge ließen die damalige Zeit noch präsenter werden. Kunst und Meer wurde durch den Künstler
Henry Matisse vertreten. Dessen Lebensgeschichte und die damit verbundene künstlerische
Ausdrucksweise eröffnete den Kindern eine neue Möglichkeit zu gestalten: Malen mit Schere. Mit
Spaß und Begeisterung ließen sie ihrer Fantasie freien Lauf und es entstanden dekorative
Gemeinschaftsarbeiten a la Matisse. Fehlen durfte nicht das beliebte Spiel Pétanque. In der Turnhalle
entstanden „Pétanqueareale“, die konzentriert und doch mit viel Enthusiasmus bespielt wurden. Die
Mannschaften versuchten ihre Kugeln möglichst nah ans „Schweinchen“ zu spielen und gut zu
punkten. So waren Regelwissen, Geschicklichkeit und Teamgeist gefragt. Schnell entstand Ehrgeiz
und die Teams kämpften um jeden Punkt. Noch größere sportliche Anstrengungen waren beim
Kletterparcour über markante Berge wie z.B. dem Mont Ventoux mit seinen 1909m. Es wurden die
Höhen mit Seilschwingen, an Kletterstangen über Sprossenwände und Kästen überwunden. Neben
Ausdauer war an dieser Station vor allem Armkraft gefragt.
Natürlich durfte eine Stärkung nach diesen geistigen und körperlichen Anstrengungen nicht fehlen. In
unserem Nachbarland wird am Dreikönigstag die Tradition der Galettes des Rois, auch „Épiphanie“
genannt, zelebriert. Die Galette des Rois ist ein Kuchen, in den eine „fève“ (kleine Figur) oder
alternativ eine Bohne eingebacken wird. Der Kuchen wird entsprechend der Teilnehmerzahl
aufgeteilt. Die jüngste Person muss unter den Tisch kriechen und aussuchen, an wen jeweils das
nächste Stück Kuchen geht, bis alle ein Stück haben. In wessen Stück die „fève“ oder die Bohne
eingebacken ist, wird als König oder Königin gekrönt. Neben dem Spaß an dieser Tradition genossen
die Kinder den frisch gebackenen, köstlich schmeckenden Kuchen und waren im Anschluss gut
gerüstet für die Präsentation ihrer Gruppenergebnisse in der Aula der Schule. Alle Beteiligten waren
sich einig: Dieser abwechslungsreiche Projekttag hat uns die Vielfalt Frankreichs näher gebracht –
genauso wie das berühmte Radrennen Tour de France.